Geschichtete Geschichte
Auch die Saison im Heimatmuseum Schinznach erblüht nächstens wieder mit Vehemenz. Am Sonntag, 5. Mai, ab 14:00 präsentieren sich die Fossilien aus den Gesteinsschichten vom hiesigen Steinbruch Heister ganz neu : alle fünf Stachelhäuterklassen sind diesmal auch noch in ihrer ursprünglichen Gestalt und Farbe und im passenden Umfeld samt den entsprechenden Fortbewegungsweisen dargestellt.
Die Geschichte der Heisterfossilien geht 165 Millionen Jahre zurück. Sie schwammen allesamt im damaligen lauwarmen Meerwasser – sowie sie es anderorts heute in moderner Form noch gerne tun. Beispiele ähnlicher Exemplare (Seeigel, Seesterne Schlangensterne, Haarsterne und Seegurken) führen uns ihre Lebensweise auf etlichen Bildschirmen vor Augen und lassen sich darum wissenschaftlich zwanglos mit den früheren Formen vergleichen – und hauchen unserer Vorstellungskraft Leben ein.
Weitere Ausgrabungsarbeiten führen in die nähere Umgebung – direkt ins Museumsdepot nebenan – mit Schätzen, die uns Gebräuche und die entsprechenden Lebensbereiche in Schinznach näher bringen, nicht gerade über Jahrmillionen aber doch über Jahrhunderte, ebenfalls in erstaunlichen Variationen – die eine oder andere harrt vielleicht noch in einem Privathaushalt auf ihren Auftritt im Heimatmuseum? Bereits bevölkern allerhand Behältnisse wie Flaschen mit ungewohnten Hälsen, Flaschen mit Lokomotiven, Badener Spanschachteln aber auch Hobel mit Mondrianmustern die Räume – darüber schweben kostbare Emailschilder, die doch einige Rätsel aufgeben. Mehr wird folgen und die Freude an Form und Farbe pflegen und über den Sommer zu erhalten wissen – kuratiert von Emil Hartmann.
Zwischendurch verbindet das Schwyzerörgeli-Quartett Schenkenberg (Peter Oberson, Urs Tschan, Thomas Lüscher, Roland Bläuer) die Besucher immer wieder frohgemut mit der Gegenwart.