Ein Linsengericht der besonderen Art

Heimatmuseum Schinznach: Fernsicht und Rückblick

Im Heimatmuseum Schinznach sind alle Linsen auf die Besucher gerichtet am Sonntag, 6. September von 14 bis 16 Uhr.

Ein unglaublich grosses Spektrum an Foto- und Projektionsapparaten krönt die Gestelle im Raum für Sonderausstellungen. Seit über hundert Jahren unterstützen vielgestalte Linsenkombinationen die Neugier des Menschen am Festhalten von Erinnerungen so gross wie Berge, so weit wie das Meer oder so klein wie der Käfer. Diese Erfahrungen dann auch in die Zukunft zu projizieren und sie seinen Mitmenschen nahe zu bringen, ist ihm ein weiteres Anliegen. Dazu kommt das Spielen mit den Bildern, ihr Aneinanderreihen bis sie sich bewegen – auch die frühesten Versuche entbehren nicht des Humors. Emil Hartmann, Markus Stalder und Ueli Hinden haben ihre Schatztruhen geöffnet und so einiges zutage gefördert, dessen Funktion vielen nicht mehr unbedingt geläufig ist und das die Herren gerne eigenhändig demonstrieren. Im Heimatmuseum sind die Ausstellungsgegenstände nicht in Vitrinen verpackt und können darum auch jüngeren Besuchern nahegebracht werden.

Die Entwicklungsgeschichte der Fotoapparate ist um die 180 Jahre alt, doch wie sich das für ein Museum gehört, sind noch tiefere Rückblicke möglich: in den Rebbau von Schinznach, dessen Ursprung in der Tradition der Römer und der Klöster wurzelt – oder gar Einblicke in die Welt vor 165 Millionen Jahre bei der Betrachtung der weltweit einmaligen Sammlung der fossilen Stachelhäuter aus dem hiesigen Heistersteinbruch. Und immer noch gibt es einzelne Lieblingstücke jeden Alters aufzutreiben bei einem Spaziergang durch die Galerie oder das geheimnisbergende Depot.