2019

Mit Bildern und Brätzeli

Schinznach: Einwintern im Heimatmuseum – Saison-Finale am Sonntag.

Das Saisonende und der Einsatz des  Vereins Natur- und Landschaft Schenkenbergertal wird im Schinznacher Heimatmuseum mit einem Umtrunk gefeiert.

Am Sonntag, 3. November zwischen 14:00 und 17:00 präsentiert  sich der Verein Natur- und Landschaft Schenkenbergertal nochmals im  Heimatmuseum mit allerhand Wissenswertem über die Winterruhe einheimischer Tiere.  Köbi Zimmermann aber wird sich erneut fachgerecht seinem grünen Herd widmen, dort knusprige `Brätzeli`  im ehrwürdigen Waffeleisen backen und den Glühwein aufkochen. 

Der Milan macht zwar keinen Winterschlaf, ergänzt aber trotzdem das Wissen über die hiesige Tierwelt in Form der zusätzlichen Sonderausstellung der prächtigen und von unerschöpflicher Geduld zeugenden Bilder vom Fotografen Peter Nyffenegger. 

Die grosszügige Gabe von Prof. Dieter Landolt, Jouxtens, bescherte dem Museum eine aktuelle Sonderausstellung. Aus dem Nachlass seines Bruders schenkte er dem Heimatmuseum vier wunderbare Gemälde von Viktor Baumgartner-Landolt (Veltheim 1870 – 1948)  mit ungewöhnlichen Aus- und Einsichten ins  Schenkenbergertal. 

Das 20 jährige Jubiläum der Ausstellung der weltweit einmaligen Sammlung fossiler Stachelhäuter aus dem hiesigen Steinbruch ‘Heister’ hat grosses Interesse hervorgerufen, die Ausstellung wird auch die nächsten Jahre gezeigt werden.

 Eigentliche Erntedankgefühle stellen sich ein beim Rückblick auf die diesjährige reichhaltige und gut besuchte Saison, mit einem Wermutstropfen allerdings, möchte sich doch Köbi Zimmermann nach langen Jahren unermüdlichen und ideenreichen Einsatzes aus der Museumsarbeit zurückziehen: der Dank gilt auch ihm.

Mosten und Kosten: Ein Sonntag für alle Sinne

Trotz der diesjährig etwas verspäteten Apfelernte entfaltet sich ein wahrhaftes Apfelfestival im Heimatmuseum Schinznach-Dorf. Äpfel warten darauf, ihren Saft zu spenden, verschiedene Apfelsorten präsentieren ihre Vorzüge, die Hochstammdiskussion kann weitergeführt werden, betreut vom Verein Natur und Landschaft Schenkenbergertal und vom Museumsteam.

Bald liegt die Mostpresse aus den Museumsbeständen im alljährlichen Bade, damit jede Ritze im Holz gut verquellen kann und kein Tropfen des Pressgutes verloren geht. Jung und Alt sollen sich doch am Rad versuchen und den Raspel- und Pressvorgang aus nächster Nähe beobachten können, um anschliessend gleich die Kostprobe zu geniessen. Speck und Brot unterstützen das Geschmackserlebnis im Besonderen und die Vorfreude auf den Herbst im Allgemeinen.

So gestärkt lässt sich ein Rundgang durchs Museum ins Auge fassen, begonnen über die ‘Vorräte’ an altehrwürdigen Gerätschaften im Depot, durch die Galerie und in den bald vierhundert Jahre alten Doppelspycher bis hinab in den Gewölbekeller. Äonen zurück liegt die Lebenszeit der Exponate, die nun hier lagern. Ihr Lebensraum aber war das Meer, das sich hier vor 165 Millio- nen Jahre ausbreitete und uns in fossiler Form besterhaltener Seesterne, Seeigel, Seelilien und Seegurken in Erinnerung gerufen wird.

Gute Aussichten für den Biber in Schinznach

Verein Natur und Landschaft im Heimatmuseum

Die Biberfamilie am Längibach hat wieder Ausblick – und Einblick in das Biberleben bietet das Heimatmuseum Schinznach. Der Verein Natur- und Landschaft nimmt sich diese Saison der hiesigen Fauna und Flora an und stellt am nächsten Museumssonntag vom 4. August 2019 den Biber vor.

Die nächste Biberfamilie lebt nämlich seit etlicher Zeit am Längibach, selbst fast unsichtbar, doch mit Dämmen und Stauweihern durchaus präsent. Zwar kann sich die Biberfamilie nun freier bewegen, da die die Abraumberge vom Bözbergtunnel verschwunden sind, doch tut sie das eben sehr diskret. Die Ausstellung im Heimatmuseum soll nun etliche Geheimnisse des Biberlebens etwas lüften helfen. Schon 30 Millionen Jahre gibt es die Biber in ähnlicher Form. Über die Jahre hat sich ihre Lebensweise immer mehr Richtung Wasser verschoben, wie sich das unsrige eben meistens in den Sommerferien tut.

Sommerferienbekannte haben sich ebenfalls im Heimatmuseum niedergelassen in Form von 165 Millionen Jahr alten fossiler Seesterne, Seeigel, See- gurken und Seelilien. Ausblick auf den Herbst und damit kürzere Zeitläufte bieten mannigfache Ausstellungsgegenstände zu Land- und Hauswirtschaft, mit einer intakten Schuhmacherwerkstatt brilliert das Depot – auch die ehemalige Gefängnistüre der Schinznacher Kirche gehört dazu.

Stacheligel und Seeigel geben sich ein Stelldichein

Am Sonntag, 7. Juli 2019 erwarten die fossilisierten Seeigel und ihre Verwandten im Heimatmuseum Schinznach-Dorf lebendigen Besuch aus der Tierwelt von 14:00 bis 17:00.

Der Verein Natur und Landschaft Schenkenbergertal feiert hier sein Jubiläumsjahr diesmal mit der Präsentation unserer Gartenbewohner von den Insekten zu Schnecken, Eidechsen, Mäusen und eben Igeln.

Deren Nützlichkeit ist unterdessen zwar unbestritten – deren Gefährdung allerdings auch. Immer noch könnte man ihnen das Leben auch auf kleinem Raum leichter machen und damit gleich noch uns Menschen zu grösserer Beobachtungsfreude verhelfen. Wie das nützliche Getier denn genau aussieht und wie sein Lebensraum zu gestalten wäre, etwa mit Blütenvielfalt und farbigen Totholzstöcken im Garten und auf dem Balkon, wird ganz praktisch und durchaus kindergerecht von Anna Hoyer angeleitet.

Heimatmuseum treibt vielfältige Blüten

Schinznach: Am So 2. Juni 2019, 14 – 17 Uhr, gehts nicht nur ums Bewahren – sondern auch ums Blühen.

Der Verein Natur und Landschaft Schenkenbergertal benützt am Sonntag, 2. Juni 2019 zwischen 14.00 und 17:00 die Gelegenheit zum Spaziergang zu so manchen blühenden Wildpflanzen in und ums Museum. Beinahe unvergänglich präsentieren sich währenddessen die Stachelhäuterfossilien im Keller und die mannigfachen Schätze im Depot.  

Das Wetter spielt verrückt und doch hofft der Verein Natur und Landschaft  Scbenkenbergertal  die hiesige Fülle in Fauna und Flora nicht nur in den Räumen drinnen im Museum ausbreiten zu können, sondern am 2. Juni auch saisongemäss darum herum: Silvia Spichers spezieller Wildgarten nebenan steht darum im Vordergrund und wird nur knapp konkurrenziert vom stolzen Holunderbaum im Museumshof selbst.

Im Gewölbekeller feiert  die  permanente Fossilienausstellung ihr zwanzigjähriges Bestehen, aktuell und aufgefrischt. Auch weitere, verstecktere Schätze sollen nun  mehr Aufmerksamkeit erfahren mit speziellen Führungen durchs Depot – an die dreitausend Gegenstände mit Bezug zum Tal sind hier gelagert und möchten dringend mehr Beachtung finden. Dieses Jahr auf den ‘Gabentisch’ im Hauptraum im Museum geschafft  hat es ein fabelhafter Katalog von Strohwebbändern in seltener Vielfalt und Qualität, gestiftet von Thomas Schärli, Autor vom Buch  ‘Veltheim’ – auch darin lohnt sich zu blättern.

20-Jähriges der 165-Millionen-Jährigen

Vom fossilen Seeigel bis zum modernen Stacheligel werden nun einiges Getier und so manche Pflanzen das Heimatmuseum samt seiner Umgebung besiedeln. Die Fossiliensammlung bleibt zwar in ihren Gewölben, feiert dort aber umso lebhafter ihr 20-jähriges Jubiläum – und die Rebbauausstellung im Stock darüber zeugt von einem wichtigen hiesigen Erwerbszweig. 

Ebenfalls mit dem Tal und was darin so kreucht und fleucht befasst sich auch der Verein «Natur- und Landschaft Schenkenbergertal», der diesjährige Museumsgast. Zudem wird das Museumsdepot diese Saison seine Qualitäten als Schaulager unter Beweis stellen.

Im Grunde das 80-Jahr-Jubiläum

Vielleicht sollte am Sonntag 5. Mai 2019 gar der 80. Geburtstag der Fossiliensammlung gefeiert werden, haben doch Robert und Gottlieb Amsler anno 1939 ihren Steinbruch im Heister eröffnet und sind dabei auf eine Schicht gestossen, die ein wahrer Schatz an besterhaltenen fossilisierten Stachelhäuterskeletten barg.

Der damalige Dorfarzt Dr. Theodor Keller erkannte die Bedeutung dieser Funde und wandte sich an das Naturhistorische Museum Basel. Durch die Zusammenarbeit der Gemeinschaft Basler Museen und des Projektes «Werkstatt Schenkenbergertal» und zahlreicher weiterer Geldgeber gelang im Sommer 1999 die Eröffnung einer aussagekräftigen Ausstellung im Heimatmuseum Schinznach.

Ein grosses Wandbild illustriert  zudem das Leben der Stachelhäuter, der Seelilien, Seesterne und Seeigel im lauwarmen Meer, das vor 165 Millionen Jahren in der Gegend vom heutigen Schinznach lag. Der Maler Beat Scheffold wird zur Saisoneröffnung speziell aus Winterthur anreisen und viel zur  Entstehungsgeschichte des Bildes zu erzählen wissen. Aus Trimbach wird der Fossilienspezialist Beat Imhof, der dazumal die Grabung- und die Ausstellungsarbeiten begleitet hat, seinen damaligen Wirkungsort besuchen kommen.

Dies sind die illustren Gäste, die beide ihr ganzes Wissen und so manche Grabungsgeschichte am 5. Mai zum Besten geben werden. Zwischendurch hebt ein Apero aus Wildkräutern – gebraut von den Experten des Vereins Natur und Landschaft, unterstützt von Amary Kyburz aus Thalheim – die Geister.