Bahnen von Schinznach-Dorf
Heimatmuseum: Eisenbahnen und Jurameer im Mittelpunkt
Die neue Saison rollt mächtig heran im Heimatmuseum Schinznach- Dorf mit einer Fülle von Ausstellungsgut zu den hiesigen Bahnen – drei an der Zahl lassen kleine und grosse Herzen schneller schlagen. Am Sonntag, 1. Mai eröffnen die Zugchefs Peter Oberson und Daniel Böhlen die Ausstellung mit einem Anekdotenstrauss aus ihrem bunten Berufsleben, während die Baumschulbähnler ausnahmsweise den Wurstgrill einheizen und das Museumspersonal den Durst löschen hilft.
Anlass zur diesjährigen Sonderausstellung ist der Bahnhof Schinznach-Dorf, der der Erweiterung des Bözbergtunnels weichen muss. So manch interessantes Stück aus der langen Bahnhofsgeschichte wird es im Museum zu bestaunen geben, ein Billettautomat kann betätigt werden, Bilder als Zeitzeugen geben zu diskutieren. Die Unterstützung des SBB-Archivs Swiss Historic und der seit zehn Jahren bestehenden Stiftung Bahnpark Region Brugg ist deutlich spürbar. Dazu wird die diesjährige Vereinspräsentation durch die SchBB bestritten, dem Verein, der unter der Leitung von Peter Gysel die Schinznacher Baumschulbahn betreut. Die geheimnisvolle dritte Bahn im Bunde beruht auf der Privatinitiative von Markus Stalder, der um sein Haus in Museumsnähe seit Jahren eine Gartenbahn betreibt und an einem Sommersonntag Gästefahrten anbieten wird. Auch die Dauerausstellungen präsentieren sich herausgeputzt. Der «Rebbau im Schenkenbergertal» zeigt die grossen Zusammenhänge des Rebbaus und so manches handwerklich überzeugende Detail aus der Traubenpflege. Die Heister-Fossilien haben einen zusätzlichen Ausstellungsraum erhalten. Eine grosse Zeittafel trägt zum Verständnis ihrer Herkunft bei, ein Überblick über die vergangenen Jahrmillionen bringt uns die Entstehung des Jurameeres näher und die Lage des heutigen Schinznachs mittendrin – nur dass sich eben statt der Schinznacher lauter Seesterne, Seeigel, Seelilien und Seewalzen dort tummelten, die in versteinerter Form wieder im Heistersteinbruch ob Schinznach auftauchten. Ihre fragilen Skelette können nun gefahrlos in die Hand genommen werden und mit der Lupe studiert werden.
Als besonderer Schinznacher tritt Bruno Mühlethaler in Aktion und stellt seine Bilder von Schinznach und Umgebung im Depot des Museums aus, wo trotz der vielen Gegenstände noch etwas mehr Weiträumigkeit herrscht. Zudem hält auch er wahrhaftig gegen Ende Jahr noch eine Loki-Überraschung bereit…