2013

Nachglühen…

Heimatmuseum Schinznach-Dorf: Saison-Schluss mit Glühwein-Schuss

Am Sonntag, 3. November 2013 öffnet das Heimatmuseum das letzte Mal in dieser Saison seine Pforten. Von 14 bis 17 Uhr wird der Glühwein dampfen und die Gedanken werden sich verdichten.

Noch ein letztes Mal besteht die Gelegenheit, die Ausstellung «heben, tragen, ziehen, schieben» zu betrachten und sich vielleicht nochmals die Worte von Rosmarie Gebhard, die diese Ausstellung eröffnet hat, zu Gemüte zu führen. Sie hat dort den Bogen von physischen Notwendigkeiten zu psychischen Befindlichkeiten geschlagen und eine ganze Reihe entsprechende Ausdrucksweisen präsentiert: sie hebt ab, er trägt schwer an seinem Schicksal, es zieht ihn in ferne Lande, sie schob den Gedanken weit fort.

Beim Glühwein in der geborgenen Atmosphäre des Museuminnenhofs werden noch einige solche Bilder zur Sprache kommen können. Raum bleibt dann immer noch, den konservierten Männerchorliedern aus vergangenen Zeiten zu lauschen, die die Ausstellung zur Entstehung des Chors Schenkenbergertal begleiten. Ein letzter Blick auf die Jugendfestfilme konfrontiert die Betrachter nochmals mit den Zeitläuften. Versöhnlich wirkt dann wieder der Blick in den «Rebbau» und das zu erwartende Resultat – auch hier hallen Lieder nach, die Weinlieder nämlich, wie sie vom Chor Schenkenbergertal «live» und mit Herz im Museumshof dargeboten wurden. Für Relativität gegenüber Zeitbegriffen sorgt das Gewölbe unter dem Museum, wo Wissensbegierige oder Neugierige von unseren fossilen Vor-Vorfahren, die Seegurken, Seeigel, Seelilien und Seesterne – alles Tiere des lauwarmen Meeres – erwartet werden.

Das Museum liegt hinter dem Gemeindehaus und eröffnet die Saison wieder am Sonntag, 4. Mai 2014 von 14 bis 17 und danach jeden ersten Sonntag im Jahr bis zum November. Zu den permanenten Ausstellungen gehören der «Rebbau», «Licht und Wärme» und die weltweit einmaligen «Heisterfossilien». Ein weiterer Verein aus dem Schenkenbergertal wird vorgestellt werden und eine Spezialausstellung ist in Vorbereitung. Anregungen und Ausstellungsgegenstände aus dem Tal nehmen die Museumsverantwortlichen Emil Hartmann, Köbi Zimmermann, Ueli Hinden, Ernst Zimmermann und Dorothee Rothenbach gerne entgegen.

Mosten, Mahlen, Mühlespielen

Sonntag, 6. Oktober 2013: Heimatmuseum und Mühle Schinznach-Dorf geöffnet

Am 6. Oktober 2013 ist wieder Museums-Sonntag in Schinznach-Dorf. Von 14 bis 17 Uhr wird das Heimatmuseum und die mittlere Mühle in Betrieb genommen. Die Heimatmuseumleute holen die alten Mostgeräte aus dem Depot und die Müller bringen grosse und kleine Mühlsteine ins Spiel.

Dass ein Dorf in Schinznacher Grösse überhaupt über zwei Museen verfügt, wäre schon die Reise wert – und nun winken an diesem Museumssonntag noch zusätzliche Aktivitäten für Jung und Alt. In der Mühle geht es hoch her mit der Erklärung der Mahlgänge. Aber nicht nur das Wasserrad klappert und die mächtigen Mühlsteine ächzen, es gibt da auch noch die kleinen Mühlsteine, die an diesem Tag zum Spielen bereit liegen. Das Mühlespiel oder «Nünistei» ist wohl so an die viertausend Jahre alt, verlangt Konzentration und Strategie und macht auch heute noch enorm Spass.

Speck, Brot und Most locken…
Um dann den Durst zu löschen, lockt der frisch gepresste Most, der ein paar Schritte weiter im stimmungsvollen Hof vom Heimatmuseum aus Äpfeln der Umgebung gewonnen wird. So manche Apfelsorten gibt es da zu testen, und auch hier können Kräfte beim eigenen Raffeln und Pressen der Früchte gemessen werden. Speck und Brot zum Most munden dann noch besser Im Innern des Museums aber, im Spycher aus dem Jahr 1647, sind viele grosse und kleine Gegenstände unter dem Motto «heben, tragen, ziehen, schieben» versammelt. Sie illustrieren eindrücklich, wie schon die Generationen vor uns versuchten, sich das Leben zu erleichtern: von der Wiege bis zur Bahre. Dann gewinnt die Ausstellung zum Rebbau gerade mit der Herbstzeit wieder an Aktualität. Noch ist auch die Ausstellung zu den «Ahnen» vom Chor Schenkenbergertal zu besichtigen. Sie wird bald der nächsten Vereinsausstellung Platz machen müssen.

Bestehen bleibt aber die einmalige Präsentation der Heisterfossilien. Die Seeigel, Seesterne, Seelilien und Seegurken hier übertreffen das Alter des Mühlespiels doch um etwa 165 Millionen Jahre.

Korn-Kreise der besonderen Art

Mühlemuseum und Heimatmuseum Schinznach-Dorf kombinieren ihren Ausstellungstag

Die aktuellen Themen ergänzen sich aufs Beste: Das Organisationsteam der Mühle zieht diesmal den Kreis ums Korn etwas weiter und bietet zusätzlich einen Film zur Anbauschlacht von Friedrich Traugott Wahlen um 1940 (siehe Regional vom 25. Juli, Seite 2). Im Heimatmuseum sind dazu die Hilfsmittel zu sehen, die die Feldarbeit zu dieser Zeit und bereits davor erleichtert haben: «Heben, Tragen, Ziehen, Schieben» heisst hier das Motto. Zu sehen am Sonntag, 4. August 2013, wenn beide Museen ihre Türen öffnen.

Natürlich sind in der Sonderausstellung des Heimatmuseums auch die kleineren und leichteren Utensilien zur Erleichterung des Lebens zu sehen – vom Hebammenköfferchen bis zur Tragbahre –, doch stehen diesmal die Wagen, Karren, Brenten und Bennen im Vordergrund. Und schon entbrennt die etymologische Diskussion um die Bezeichnung dieser Arbeitsgeräte und die Aussprache talauf und -ab und gar kantonsübergreifend, waren diese Hilfsmittel doch existentiell für unsere Vorfahren und daher im Wortschatz gut verankert. Allein als Ausstellungsobjekte überzeugen sie mit ihrer durchdachten Konstruktion und faszinierenden Handwerkskunst.

Links: Auch ein gut erhaltener Leiterwagen ist im Schinznacher Museum ausgestellt. Rechts: Verschiedene Brenten sind im Museum zu bewundern.

Vom Getreide zum Chorgesang
Die drei permanenten Ausstellungen sind dem Rebbau gewidmet, der Abteilung zu «Licht und Wärme» und der Fossilienkollektion aus dem hiesigen Heistersteinbruch, der weltweit einmaligen Sammlung versteinerter Stachelhäuter. Zusätzlich sind aber auch noch Jugendfestfilme in Betrieb und laden zum Sitzen und Ausruhen ein. Dann dringen immer wieder die Stimmen der Männerchöre Oberflachs und Schinznach-Dorf ans Besucherohr und locken in die Ausstellung zur Entstehung des Chores Schenkenbergertal. Ueli Hinden ist Mitglied, betreut das Museum an diesem Sonntag und weiss um so manche Hintergrundinformation.

Schlitten, Leiterwagen und so fort…

Die Jugend im alten Heimatmuseum Schinznach–Dorf

Das hiesige Jugendfest als seltenes Ereignis – es findet nur alle 4 Jahre statt und ist bereits wieder Vergangenheit – und die Jugendfeste ringsherum geben zu Gedanken Anlass, wie das Leben wohl für Jugendlichen in früheren Zeiten gewesen sein mag.

Filme von früheren Jugendfesten mit Umzug durchs Dorf las- sen alte Zeiten wieder aufleben und so manches Zeugnis aus der diesjährigen Sonderausstellung «heben, tragen, ziehen, schieben» zeigt die schwereren und vergnügteren Seiten des Kindseins. Milchkesseli, Körbchen und Schülerthek gehören wohl eher zum Pflichtteil, Kinderwagen, Schlitten und Köfferchen zum Vergnügen – der Leiterwagen mit exklusiver Handbremse diente beidem. Der Hilfsmittel für die Erwachsenen sind allerdings noch vielfältiger: von der Schleikglocke über den Brückenwagen zu Hühnerkorb und Postwägeli findet sich so manches, das unser Leben früher begleitet und erleichtert hat.

Noch ein «Jugendlicher» hat einen Platz im Heimatmuseum dieses Jahr: der «Chor Schenkenbergertal» präsentiert sich mit seinen «Eltern», dem Männerchor Oberflachs und dem Männerchor Schinznach-Dorf. Auch so manches Gesangsmüsterchen ist zu hören – noch ab Band und am Museums-Sonntag 1. September dann «live».

Die Dauerausstellungen umfassen den Rebbau, «Licht und Wärme» und die Heisterfossilien – die 165 Millionen Jahre alten Stachelhäuter ergeben eine zusätzliche Perspektive zur heutigen Menschenjugend.

Das Heimatmuseum im alten Spycher beim Gemeindehaus Schinznach-Dorf öffnet jeden ersten Sonntag des Monats von 14 bis 17 Uhr; Museumsführung am Sonntag, 7. Juli durch Ernst Zimmermann.

Mit Hebammenkoffer und Hühnerkratten unterwegs

Heimatmuseum Schinznach-Dorf zeigt Geschichtsträchtiges, Faszinierendes

Hätten Sie’s gewusst? Früher hatten die Knaben Schülertheks mit Seehundfell, die Mädchen mussten sich mit rindsledernen Theks begnügen. Das und vieles mehr wird im Heimatmuseum Schinznach-Dorf unter dem Jahresmotto «heben, tragen, ziehen, schieben». gezeigt. Am Sonntag, 2. Juni 2013, 14-17 Uhr, sind diese Spezialausstellung, aber auch die einmalige Fossilienexposition, die Rebbau-Utensilien und als Sonderpräsentation die Geschichte der Männerchöre Schinznach-Dorf und Oberflachs zu sehen.

Aus dem Fundus des Museums zaubern die Museumsleute jedes Jahr neue Preziosen hervor. Dieses Jahr sind es Gegenstände zum Themenkreis «heben, tragen, ziehen, schieben». Mit Brückenwagen über Kinderwagen, Kinderschlitten, Hühnerkörbe, Emaileimer bis zum Milchkesseli und vielem mehr haben sich auch unsere Vorfahren das Alltagsleben zu erleichtern gewusst – und eben auch mit den offensichtlich gezeichneten und mit vielen Erinnerungen verknüpften Schülertheks.

Kratten zum Transport von Gemüse und Obst – und Kinderschlitten sind im Museum zu sehen.

Das Jugendfest naht.
Auch das Schülerdasein ist eben nicht immer einfach zu tragen – im eigentlichen und übertragenen Sinn. Das Jugendfest kompensiert da doch so manchen schweren Tag und findet wie alle vier Jahre Ende Juni statt in Schinznach-Dorf. Als Vorbereitung läuft im Museum ein Film von Emil Hartmann mit vier verflossenen Jugendfestumzügen. Vieles und viele und gar sich selbst gilt es hier zu entdecken.

Gegenstände des täglichen Gebrauchs
An der am ersten Maisonntag durch- geführten Vernissage referiert Ros- marie Gebhard zum Thema «Haus- halten in früheren Zeiten». Was es da für die Hausfrau alles zu heben, tragen, ziehen und schieben gab, schilderte sie eindrücklich. Die Rolle der Hausfrau und Mutter, des so genannten schwachen Geschlechts, war stets eine starke. «Ist Not am Manne – springen Frauen ein», bemerkte Rosmarie Gebhard. Der Wert dieser Hausarbeit samt Aufzucht des Nachwuchses beziffert sich heute auf mehrere Milliarden Franken – und wird gerne unter den Tisch gewischt. Dafür gab es schon vor 150 Jahren wohlmeinende Ratgeber- Bücher, entweder von Pfarrern, Schulmeistern oder gut situierten Frauen. «Das Hauswesen» oder «Das fleissige Hausmütterchen» sind Beispiele dafür. Für die moderne Frau grenzen besonders die mit der Hausarbeit verbundenen moralischen Implikationen an eine Zumutung. Nach den Ausführungen von Rosmarie Gebhard wurden die Museumsgegenstände auf alle Fälle mit anderen Augen betrachtet.

Die Schätze des Museums Schinznach- Dorf sind am Sonntag, 2. Juni 2013 von 14 bis 17 Uhr öffentlich zugänglich.

Von der Wiege bis zur Bahre…

Heimatmuseum Schinznach-Dorf mit «heben, tragen, ziehen, schieben»

Pünktlich mit dem Frühling öffnet das Heimatmuseum seine 366 Jahre alten Tore und heisst die modernen Besucher willkommen einzutauchen ins Kulturgut vergangener Tage. Dieses Jahr eröffnet Rosmarie Gebhard am 5. Mai die Saison 2013 mit dem Thema «heben, tragen, ziehen, schieben».

Zwei permanente Ausstellungen haben Feld und Haus im Schenkenbergertal zum Thema. Eine befasst sich mit dem Weinanbaugebiet und dem Rebbau, die andere mit Erzeugung und Erhaltung von Licht und Wärme. Die dritte permanente Ausstellung aber geht viel weiter zurück ins lauwarme Meer vor 165 Millionen Jahren und präsentiert fossile Stachelhäuter, die im Heistersteinbruch entdeckt wurden. Alle fünf Stachelhäuterklassen kommen hier gemeinsam in wohlerhaltenen Exemplaren und etlichen Erstfunden vor – auf der ganzen Welt ist bis jetzt keine ähnliche Fundstelle bekannt.

Haushalten in früheren Zeiten…
Zusätzliche Sonderausstellungen bringen jedes Jahr andere Objekte aus dem Dunkeln des Museumsdepots ans Licht. Diesmal versammelt sich eine Fülle von Gegenständen, Vorrichtungen und Instrumenten, die unseren Vorfahren das Leben buchstäblich erleichtert haben, in bunter Folge zum Thema «heben, tragen, ziehen, schieben». Vom Hebammenkoffer bis zur Bahre sind sie sie vertreten. Unglaublich viel physische Unbill musste auch das zarte Geschlecht auf sich nehmen und tut es noch heute im Haushalt und in der Kindererziehung. Bestens Bescheid weiss hier Rosmarie Gebhard, ehemalige Dozentin auch für die Geschichte der Hauswirtschaft an der FHNW und heute Mitarbeiterin des Museums Aargau. Sie wird am Eröffnungstag am Sonntag 5. Mai um 14:30 Inter- essantes und Erstaunliches über den Umgang mit Haushaltgegenständen in alten Zeiten zu erzählen wissen.

Blick zurück auf Vereine
Ein weiteres Projekt soll die Vereine einer nach dem anderen zu Wort und Bild kommen lassen. Dieses Jahr präsentiert sich der Chor Schenkenbergertal mit seinen beiden «Eltern», dem Männerchor Schinznach-Dorf und dem Männerchor Oberflachs.